
Die Rückkehr der knuffigen Kerle
Letzte Änderung am 15.08.99
Wenn ich an die erfolgreichste Softwareschmiede in deutschen Landen denke, dann fällt mir nur ein Name ein: Blue Byte!
Die Mülheimer haben es als eine der wenigen heimischen Spieleproduzenten geschafft, auch international Anerkennung zu ernten,
was mit Klassikern wie Great Courts, Battle Isle und Die Siedler begann und zuletzt mit Incubation und Game, Net &
Match weitergeführt wurde.
|
Das neueste Projekt der blauen Informationseinheiten wurde von der Gemeinde der PC Spieler schon seit Jahren sehnlichst
herbeigefiebert. Mit Die Siedler wurde schon Anfang '93 ein Meilenstein in der Aufbaustrategie gelegt, der sich mit Teil 1&2
über Monate, ja sogar Jahre in den deutschen Charts aufhielt und damit wohl das erfolgreichste deutsche Spiel aller Zeiten ist.
In Die Siedler 3 hat Blue Byte all die Kritikpunkte berücksichtigt, die die zahlreichen Fans der ersten beiden Teile
angebracht haben.
So gibt es jetzt erstmals einen richtigen (Echtzeit-)Kampf, der nun etwas ausgeklügelter als bei den Vorgängern ist und nicht mehr
nur eine reine Alibifunktion erfüllt. Außerdem wurde das komplette Wegesystem wegrationalisiert, was sich spürbar Einfluß auf
einen beschleunigten Warentransport ausgewirkt hat und das Ganze zudem besser veranschaulicht. Denn wo man früher nicht
genau wußte, warum jetzt der Bau dieses oder jenes Gebäudes stockt oder warum unsere Kohleminen nicht mit genug Nahrung
versorgt werden, so kann der Spieler nun ganz genau überprüfen, wo der Fehler in der Transport- bzw. Produktionskette liegt. Oft
sind es dann nur solche Banalitäten wie das Fehlen von Siedlern oder ein falsch gesetzter Arbeitsradius.
Apropos Arbeitsradius:
Auch dieser Punkt wurde völlig neu geregelt: Im Gegensatz zu früher, wo es nur direkt unter einer Farm möglich war, Getreide
anzubauen, kann man seinen Bauern jetzt auch darüber oder seitlich den Samen ausstreuen und das Korn abernten lassen - eben
immer dort, wo es genug Platz gibt.
Gleiches gilt für den Holzfäller, Steinmetz oder sonstigen Gebäuden, in denen der Einsatzradius eine Rolle spielt.
Neu dabei ist auch die Schiffahrt, die in 2 Kategorien unterteilt wird: Fähren zum Transportieren von Soldaten und Pioniereinheiten
und Handelsschiffe, die Waren zu unbesetzten Inseln und Gegenden bringen. Ein Schiffskampf auf offener See ist allerdings nicht
möglich.
Neuerdings wird die Anzahl der benötigten Siedler nicht mehr automatisch hergestellt, sondern manuell, indem der Spieler kleine,
mittlere oder große Wohnhäuser baut, aus denen je nach Kategorie eine bestimmte Anzahl Siedler herauskommen.
Eine der wichtigsten Änderungen ist die Unterteilung in drei Völker, die sich nicht nur rein optisch völlig unterscheiden, sondern
auch in spielerischer Hinsicht einige Unterschiede aufweisen können. So benötigen die Römer für den Aufbau ihrer Siedlung die
mit Abstand wenigsten Baumaterialien, die Chinesen besitzen explosive Kanonen, die alles wegpusten, was sich ihnen in den
Weg stellt, während die Ägypter wertvolle Edelsteine verarbeiten dürfen, deren Wert den des Goldes der anderen Völker um
einiges übersteigt.
Ansonsten gibt es noch einige kleinere Unterschiede im Detail: Alle Völker verwöhnen z. B. ihre Gottheiten mit einem anderen
alkoholischen Getränk, der bei den Römern freilich der Wein, bei den Chinesen der Reisschnaps und bei den Pyramidenbauern
das Bier ist. Alle Getränke lassen sich in den örtlichen Tempelanlagen einlagern und ermöglichen damit die Aufwertung der drei
Waffengattungen Schwert, Bogen und Speer. Diese lassen sich bis zu zweimal aufwerten, so daß es genügend Abstufungen
zwischen den Einheiten gibt. Darüberhinaus spielt auch die Ansammlung von Gold eine gewichtige Rolle, denn dieses bestimmt,
mit wieviel Prozent Kampfkraft man in feindlichen Gebieten agiert.
Dei Grafik wurde nochmals überarbeitet. Statt krümmeliger Pixelmännchen bewegen sich nun gerenderte Stubsnasen durch
unsere Siedlung und vollbringen fein animiert ihre Aufgaben. Ansonsten hat sich aber nicht viel in Sachen Kosmetik getan:
Sämtliche Gegenstände werden wie eh und je gut sichtbar durch die Gegend getragen und in den verschiedenen Gebäuden
verarbeitet.
Der Kampf wird übrigens in bester Echtzeitmanier durchgeführt.
Die Soldaten können mittels Rahmen zusammengefaßt und mit
einem Mausklick in Richtung Feind geschickt werden. Die
Kämpfe gehen allerdings nicht so hektisch wie bei Age of Empires und Konsorten zu, und zudem hat man
auch nicht immer die volle Befehlsgewalt, denn es passiert
nicht selten, daß sich Einheiten nicht mehr richtig steuern
lassen, wenn es zur Feindberührung kommt. Katapulte, Kanonen
und Balisten helfen dabei, gegnerische Wachtürme in Schutt
und Asche zu legen.
Soundmäßig gibt's wie üblich eine stimmige FX Kulisse, sowie CD Audio Musik, die ähnlich wie in den Vorgängern eher zum
Abschalten anregt.
Einen nicht ganz fertigen Eindruck macht das Optionsmenü. So ist es nicht möglich, einen gespeichertes Spiel innerhalb eines
laufenden Levels zu laden oder etwas an den Sound- oder Grafikeinstellungen zu ändern. Diese offensichtlichen Bugs werden laut
Blut Byte auch nicht per Patch behoben, sondern erst bei der geplanten Daten CD ausgebessert - eine fragewürdige
Kundenpolitik.
|





|
An Spieloptionen gibt es zu allerst eine Kampagne, die sich in 3 Schwierigkeitsstufen staffelt. Jede Stufe repräsentiert eines der 3
Völker und umfaßt 8 Level. Die Geschichte in jeder Kampagne wird per Zeichentrickanimation ab und an weitergeführt. Die
Missionsbeschreibungen an sich werden per Text und Sprachausgabe erzählt, sind aber nicht immer richtig. Multiplayer Spiele via
Netzwerk und Die Siedler 3 Server im Internet sind möglich, wohingegen die Möglichkeit per Modem/Serielles Kabel nicht
eingebaut wurde.
Siedler like benötigt das Spiel im Vergleich zu Kollegen des Genres wieder relativ viel Rechenpower. Ein P233 mit 64 MB Ram
sollte das Minimum darstellen, um flüssiges Spielen gewährleisten zu können. Für höhere Auflösungen dürfen es auch MHz Zahlen
in 300er Regionen sein...
Text von ATG
|
|


Meinung von
|
Lange erwartet und trotzdem enttäuscht?
Wer in Die Siedler 3 bislang alle Hoffnung gesetzt hat, demnächst das "Überspiel" in den Händen zu halten, wird wohl
enttäuscht werden.
Die meiner Meinung nach wirklich augenscheinlichste Verbesserung ist die Weglassung des umständlichen Wegesystems, das
nun viel mehr Transparenz in das Spielgeschehen bringt. Darüberhinaus wurde durch die 3 Stämme auch langfristig für
Abwechslung gesorgt. Die 24 Missionen lassen sich jedenfalls in einem Stück durchspielen, ohne das Langweile aufkommt.
Geschlampt wurde dagegen bei der Menüführung, die
einen total unausgegorenen Eindruck vermittelt. Außer
Speichern und Spiel beenden läßt sich während des
Spiels nämlich nichts ausführen. Von einer "Spiel
Laden" Funktion während eines laufenden Levels hat
Blue Byte wohl noch nie etwas gehört? Was mich
auch wahnsinnig gestört hat ist die Tatsache, daß
man nicht wie im Genreprimus StarCraft
(oder auch Populous 3, um nur zwei Beispiele zu nennen) eine
Kampagne bis zu einer Mission spielen und am nächsten
Tag dort wieder weitermachen kann. In Die Siedler
3 verläßt sich das Fortkommen einzig und allein
auf den Savestand - vom Hauptmenü aus hat man leider
keine Chance, bereits komplettierte Level zu überspringen...
Auch die Kampagnen wirken ein wenig lieblos, was auch für die lächerlichen Zwischensequenzen gilt, welche angeblich 100 000
DM gekostet haben sollen. Viel merkt man davon leider nicht. Auch die müde Sprachausgabe während einer
Missionsbeschreibung animiert eher zum Einschlafen, als zum Weiterspielen.
Ansonsten spielt sich Siedler 3 recht ähnlich
wie die Vorgänger. Der Kampf wurde endlich von seinem
Schattendasein erlöst, ist aber trotzdem noch nicht
das Optimum. Störend sind zudem die ewigen Ladezeiten.
Zwar läuft das Spiel mit 2 CDs, doch im Vergleich
zu Mammutprojekten wie Baldurs
Gate mit 5 CDs muß man bei Die Siedler
3 doch relativ häufig wechseln.
Damit wir uns nicht falsch verstehen: Die obigen Kritikpunkte sollen nur darstellen, daß man aus Die Siedler 3 noch viel
mehr hätte rausholen können, als die Programmierer es wohl aus Zeitdruck gemacht haben. So ist das Game allen in allem das
wohl perfekteste Siedler aller Zeiten, aber trotzdem noch nicht ganz das perfekte Spiel...
|
|
|

Meinung von
|
1 ... 2.... 3.. und sie wusseln wieder.
Auch in der 3. Generation haben die Kleinen nichts von ihrem Charme verloren; klein, süß und uuultra putzig.
Die Steuerung wurde in Die Siedler 3 vereinfacht,
so fällt das Weg bauen weg, was hin und wieder mal
etwas nervig war, und die Grafik wurde aufgepeppt.
Nach dem es in Die
Siedler 2 viele verschiedene Rassen mit kaum
Unterschieden gab, von den Gebäuden mal abgesehen,
wurden bei die Siedler 3 nur 3 Rassen hinein
gepackt, die aber ihre eigenen speziellen Fertigkeiten
haben. Für jede der 3 Rassen gibt es unterschiedliche
Kampagnen, was Abwechslung ins Spiel bringt.
Eine weitere Neuerung in Die Siedler 3 ist,
daß ein Schwerpunkt des Spiels auf die Kriegsführung
gelegt wurde, in Die Siedler 1 und 2 erledigte
das der Computer und nun darf man wie in einem Echtzeit-Kriegsspiel
(wie Dune.. Starcraft usw.) seine Einheiten
formieren und wahlweise mit Bogen, Lanzen oder Schwertern
bestücken. Ich aus meiner Sicht kann nur sagen ...
das beste Siedler aller Zeiten ... Die Kampagnen sind
durch den Wechsel der Rassen (Starcraft
like) nicht eintönig und im Multiplayer egal ob über
Modem, Internet oder Netzwerk .... macht es super
Fun.
Der Hinweis für besorgte Eltern:
Sollten Sie Ihr fast ausgewachsenes Erbgut am Bildschirm erwischen und kleine niedliche und
überaus putzige kleine Wussel-Manen über den Bildschirm flakern, hiflt meist nur eine totale Sprengung des PCs. Am besten die
Kinder jedesmal einer Leibesvisitation unterziehen, damit dieses Spiel nicht in das Haus kommt, denn es besteht ABSOLUT
AKUTE UND DAUERHAFTE SUCHTGEFAHR!!
|
|
|


Genre:
Strategie
Erschienen: 01/99
|
. |
|
|
P100 / 16MB |
: |
 |
P200 / 80MB
mit Voodoo 1 |
: |
 |
Cel 300 / 128MB
mit Voodoo 2 |
: |
 |
Cel 366 / 128MB
mit Riva TNT |
: |
 |
|
Hersteller
Schwierigkeitsgrad
Multiplayer
Sprache |
:
:
:
: |
Blue Byte
Normal
Internet, Netzwerk
 |
|
|
|
|