
Echtzeitstrategie auf historischen Spuren
Letzte Änderung am 15.08.99
Welches ist das erfolgreichste Strategiespiel aller Zeiten? Natürlich Westwood's Command&Conquer! Und welches Spiel
konnte das vor C&C von sich behaupten? Ganz klar Sid Meier's Civilization! Dies scheinen auch die Mannen von
Microsoft gemerkt zu haben, denn AoE reitet wie viele andere Produkte ebenfalls auf der Echtzeitwelle mit,
verbindet alles aber mit einer gehörigen Prise Civilization, so daß das ganze eigentlich das Non-Plus-Ultra der Strategiespiele
sein müßte.
Und in der Tat: Age of Empires hat so ziemlich alle
Tugenden, die an einem solchen Spiel Spaß machen - von der
tollen Grafik, über den stimmungsvollen Sound, bis hin zur
Komplexität und Spielbarkeit. Vieles an dem Produkt erinnert
übrigens an den Klassiker Warcraft
2, von dem Microsoft in Punkto Steuerung&Handhabung
gehörig abgekupfert hat - was ja durchaus als positiv zu
bewerten ist!
Zum Spiel: In AoE verkörpert der Spieler eines von ca. einem Dutzend antiken Völkern, die sich neben der grafischen
Darstellung der Gebäude natürlich auch spielerisch unterscheiden. So versteht sich das eine Volk besonders gut auf Schiffbau,
während das andere eher in der Kunst des Bogenschießens geübt ist. Unter anderem darf man sogar solch berühmte Völker wie
Ägypter, Babylonier oder Griechen steuern. Selbst in asiatische Gefilde sind die Programmierer vorgedrungen.
Wie bei jedem Echtzeitstrategiespiel üblich, sehen wir das Geschehen aus der isometrischen Sicht. Uns stehen drei Auflösungen
zur Auswahl, wobei 800x600 Pixel die wohl beste Lösung ist. Allerdings sollte man schon einen etwas flotteren Pentium unter der
Computerabdeckung stecken haben, um die vielen kleinen Details des Spiels flüssig darstellen zu können.
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So fliegen Vögel (sogar mit Schattenbildung) durch den Bildschirm; Gazellen, Löwen und anderes Getier geben sich je nach
Tierart ein fröhliches oder grimmiges Stell-dich-ein. Kommt eine unserer Einheiten diesen Tieren zu nah, kann es durchaus sein,
daß man angegriffen wird (Löwen, Elefanten) oder daß sie einfach wegspringen (Gazellen). Natürlich kann man die Tiere auch
töten, was vor allem der Nahrungsproduktion zugute kommt, die der wichtigste Bestandteil des Spiels ist.
Es gibt vier Rohstoffe in AoE: Nahrung, Holz, Stein und Gold. Für die meisten Gebäude und Einheiten braucht man
Nahrung, daher ist oberste Priorität, dieses so schnell und so zahlreich wie möglich zu produzieren. Nahrung bezieht man
entweder wie schon erwähnt aus dem Fleisch von erlegten Tieren, wobei eine Anzeige angibt, wieviel Nahrungseinheiten sich in
dem Kadaver noch verbergen. Diese Anzeige wird durch unsere Jäger dezimiert, die in wunderhübschen Animationen sich zu dem
Körper des toten Tieres begeben und dort mittels eines Messers so viele Fleischstücke heraustrennen, wie sie tragen können.
Diese werden dann zurück in unser Hauptgebäude gebracht und dem Gesamtvorrat an Nahrung hinzugefügt. Besonders
realistisch ist in diesem Zusammenhang, daß die Nahrungseinheiten auch dann verschwinden, wenn sie unsere Sammler NICHT
mit dem Messer bearbeiten. Dies stellt dann also eine Art Verwesungsprozeß dar. Weitere Möglichkeiten der Nahrungsproduktion
sind z. B. Büsche mit Beeren, zu fischen oder das Erstellen eines Bauernhofes. Letzteres steht aber erst ab einer bestimmten
Epoche zur Verfügung, die erst mal erreicht werden will.
Natürlich sind auch die anderen Tätigkeiten der Dorfbewohner
ebenso putzig animiert. Z.B. beim Holzhacken wird zuerst
der Baum gefällt und dann der Länge nach zerlegt, was zudem
mit schönen Sound FX unterstützt wird. Oft erinnern die
putzigen Animationen an Blue Byte's Siedler
2.
Die Dorfbewohner, die für all diese Arbeiten zuständig sind,
gehören zu den wichtigsten Einheiten in Age of Empires.
Mittels Hauptgebäude können sie (ähnlich wie die Bauern
in Warcraft 2)
für 50 Nahrungseinheiten erstellt werden und bekommen dann
für jede ihrer Tätigkeiten die entsprechende Berufsbezeichnungen
(Jäger, Farmer, Sammler u.s.w.). Natürlich sind sie auch
zuständig, wenn es darum geht, neue Gebäude zu erstellen
oder alte zu reparieren. Vor allem das Erstellen von Gebäuden
verschlingt eine beachtliche Menge an Rohstoffen. Je nachdem,
welche Epoche man gerade erreicht hat, werden andere Materialien
benötigt. Es ist natürlich verständlich, daß man in der
Steinzeit andere Häuser als in der Bronzezeit baut. Dementsprechend
verändern sich auch die Materialien. Später wird weniger
Nahrung, dafür aber mehr Gold benötigt.
Steine baut man an Gesteinsbrocken ab, während Gold auf zwei Arten gewonnen werden kann: Ebenfalls per Abbau an
freiliegenden Goldbrocken oder aber durch Schiffshandel mit den Konkurrenten, die je nach Entfernung mehr oder weniger Gold
für einen anderen Rohstoff wie Nahrung, Holz oder Gestein zahlen. Der Computer hat übrigens gleichfalls die Möglichkeit, mit
euren Häfen Handel zu treiben, was eigentlich nur durch eine kampfstarke Flotte unterbunden werden kann. Negativ ist mir hier
aufgefallen, daß erhandelte Rohstoffe nicht zu unserem Gesamtvorrat dazugezählt werden. Das hätte dem Spiel etwas mehr
Realismus gegeben.
Den geschichtlichen Hintergrund bilden insgesamt vier Epochen:
Steinzeit, Jungsteinzeit, Bronze- und Eisenzeit. Natürlich
kommt es rein geschichtlich zu Ungereimtheiten, denn schließlich
haben etliche Völker in der Antike gelebt - doch über solche
Sachen schaut man gerne hinweg. Um in eine neue Epoche zu
gelangen ist es nötig, einen bestimmten Vorrat an Rohstoffen
sowie mindestens zwei Gebäude des jeweiligen Zeitalters
zu besitzen. So ein Epochenanstieg ist übrigens in etwa
mit dem Upgraden des Haupthauses in Warcraft
2 zu vergleichen. Hier wie dort bringt der Aufstieg
neue Kampfeinheiten und Gebäude mit sich. Der Unterschied
ist, daß sich bei AoE sämtliche Gebäude (auch die
bereits erstellten) einer Grafikfrischkur unterziehen und
sich der neuen Epoche anpassen. Schade ist nur, daß niedrigere
Einheiten wie z. B. Axtkämpfer auch in der Eisenzeit noch
mit einem Fellumhang durch die Gegend rennen.
Die zur Auswahl stehenden Gebäude sind vielzählig und haben zahlreiche unterschiedliche Funktionen. So gibt es Gebäude wie
die Lagerstätte oder den Markplatz, die ausschließlich zum Upgraden von Einheiten (um Waffen&Rüstungen zu verstärken) oder
anderen Gebäuden zuständig sind. Andere Bauten wiederum bringen unterschiedliche Kampfeinheiten zu Tage oder stellen
einfach nur einen effektiven Schutz der eigenen Siedlung/Stadt dar (Mauern, Geschütztürme).
Meist ist man mitten im Aufbau der Siedlung, wenn die feindlichen Einheiten über uns herfallen. Wohl dem, der vorher schon in
weiser Voraussicht einige Kampfeinheiten gebaut hat oder sich mit Geschütztürmen der feindlichen Armee erwehren kann. Der
Kampf findet zu Land und im Wasser statt. Oftmals ist die Wasserhoheit entscheidend für den Ausgang eines Krieges. Die
Kampfeinheiten besitzen Statuswerte, die ihre Kampfkraft, Rüstungsschutz und ihre Lebensenergie darstellen. Fällt letzteres auf
Null, geht die Einheit in das Land ihrer Ahnen und vermodert als Skelett fortan in der Landschaft, bis sie schließlich ganz vom
Bildschirm verschwindet.
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Angefangen vom simplen
Knüppelkämpfer, über den Axtkämpfer, jede erdenkliche Art
von Kavallerie&Bogenschützen, bis hin zur Artillerie, die
aus verschiedenartigen Katapulten und Balisten besteht,
ist alles dabei, was in der Geschichte Rang und Namen hat.
Besonders effektiv sind dabei die Helden (Warcraft
2 läßt schon wieder grüßen), die ab und zu im Spielgeschehen
auftauchen. Die mit Abstand kurioseste Einheit ist der Priester:
Mit ihr kann man nicht nur Einheiten heilen, sondern auch
feindliche Einheiten dauerhaft auf unsere Seite bringen.
Auf diesem Prinzip baut übrigens auch so manches Level auf.
Gebaut werden Einheiten übrigens, indem man per Maus die
einzelnen Gebäude anklickt und sie dort ausbilden läßt.
So ist es möglich, mit steigender Anzahl der gleichen Gebäude
auch mehrere Einheiten gleichzeitig herzustellen.
Apropos Spielgeschehen: Neben etlichen Einzelszenarien hat
der Spieler auch die Möglichkeit, eine von insgesamt vier
Kampagnen zu spielen. Bei jeder Kampagne spielt man ein
Volk (Ägypten, Griechen, Babylonier, Japaner) und muß dieses
in ca. einem Dutzend zusammenhängenden Szenarien an die
Macht führen. Vor und nach jeder Kampagne wird eine kleine
Rendersequenz gezeigt - die Missionsbeschreibungen und der
Verlauf der Geschichte zwischen den Leveln muß allerdings
völlig ohne Zwischensequenz oder Sprachausgabe (hier hat
man sich leider nicht nach Warcraft 2 orientiert) auskommen. Daher wirken die
Missionsbeschreibungen ein wenig trist. Übrigens werden
nach jedem Level einige geschichtliche Daten zum Besten
gegeben. Zudem darf man in einer Tabelle den Verlauf des
zuvor gespielten Levels bewundern.
Obwohl die meisten Missionen als Ziel die Vernichtung des Gegners beinhalten, sind die Aufgaben nicht immer so simpel
gestrickt. Oftmals müssen auch Artefakte erobert oder Weltwunder erbaut bzw. vernichtet werden. Da der Spieler es in fast in
jedem Level mit mehreren Gegner zu tun hat, ist es von Vorteil, sich ein wenig diplomatisch zu benehmen. Durch Tributzahlungen
kann man mit feindlichen Parteien Frieden oder gar ein Bündnis schließen.
Wem auch die 36 Missionen und 24 Einzelszenarien nicht ausreichen, darf sich mittels sehr umfangreichen und komplexen Editor
ein eigenes Szenario oder sogar eine ganze Kampagne mit Zwischentext und Videosequenz erstellen. Allerdings ist hierfür ein
wenig Einarbeitungszeit für den etwas umständlich zu handhabenden Editor nötig.
Für Multiplayer Spiele wird sowohl Netzwerk als auch Nullmodem/Modem und Internet unterstützt. Besonders lobenswert ist die
Tatsache, daß drei Spieler nur eine einzige CD zum Multiplayerspaß benötigen. Age of Empires kostet ca. 90,- DM,
benötigt mindestens 80 MB auf der Festplatte und ist komplett in Deutsch erhältlich.
Text von ATG
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Meinung von
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Um es gleich vorweg zu sagen: Die ersten paar Stunden
mit Age of Empires waren dermaßen motivierend,
daß ich das Game schon als neuen Mega-Hit im Echtzeitgenre
bezeichnen wollte. Spätestens nach der zweiten Kampagne
kamen mir dann allerdings doch einige Zweifel:
Typisch für diese Art Strategiegames ist natürlich, daß der Spielablauf mehr oder weniger linear verläuft. Man fängt mit einem
Haupthaus an, baut Wohnungen&Dorfbewohner. Dann sorgt man dafür, daß ausreichend Rohstoffe produziert werden und
kümmert sich um die Verteidigung der Siedlung. Spätestens jetzt wird der Spieler auch schon vom Computer angegriffen. Der
weitere Spielverlauf besteht darin, sich von Epoche zu Epoche zu bewegen, die Einheiten zu verbessern und irgendwann zum
endgültigen Gegenschlag auszuholen. Freilich macht das einen Heidenspaß - wie bei jedem Echtzeitstrategical und trotzdem
treten irgendwann erste Ermüdungserscheinungen auf.
Einzelne Missionen, in denen man z. B. nur eine Handvoll Mannen hat und sich den Weg zu seiner Siedlung durchkämpfen muß
oder seine Stadt gegen einen plötzlichen Großangriff verteidigen muß, sind absolut GENIAL gemacht, aber leider nur sehr
vereinzelt anzutreffen.
Was mich besonders gestört hat, ist die Dummheit der Einheiten. In meinen ersten paar Spielen dachte ich noch, daß sie sich nur
deshalb so unintelligent verhalten, weil ich es ja praktisch noch mit Steinzeitmenschen zu tun hatte. Aber weit gefehlt: Auch später
finden die Einheiten oft nicht den richtigen Weg, kommen schlecht an Hindernissen vorbei und halten im Kampf nicht den richtigen
Abstand ein (z.B. bei Bogenschützen oder Katapulten). Selbiges gilt übrigens auch für den Computergegner, der munter auf ein
Gebäude einschlägt, während genau neben ihn ein Dorfbewohner mit dessen Reparatur beschäftigt ist. Auch die Beschränkung
auf maximal 50 Einheiten (in den Patches 1.0a und 1.0b ist das Limit verstellbar) pro Karte ist nicht gerade berauschend.
Doch das wären auch schon alle Kritikpunkte. Der Rest an AoE ist erste Sahne: Vor allem die Grafik hat es mir angetan.
Aber auch der Sound und die Steuerung können überzeugen. Die zahlreichen Einheiten und Gebäude lassen so schnell keine
Langweile aufkommen und mit dem wirklich komplexen Editor dürfte auch in Zukunft für Nachschub gesorgt sein.
Spielern, denen Warcraft
2 gut gefallen hat, wird AoE mit Sicherheit
sehr viel Spaß machen! |
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Meinung von
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Age of Empires, ein weiteres unter den Echtzeitstrategiespielen,
die versuchen neue Zeichen zu setzten. Um es vorweg
zunehmen, ich denke AoE hat es geschafft. Zumindest
in einigen Bereichen.
Als ich die erste Mission anfing, hat es schon ein bisschen gedauert, bis ich mich auf das Spiel konzentrieren konnte. Die Grafik,
und die Animationen sind schlichtweg phantastisch. Hier fliegt zwitschernd ein Vogel vorbei, dort hüpft eine Gazelle um an einer
anderen Stelle weiter zu grasen. Es wird eine unglaubliche Atmosphäre aufgebaut.
Nun, jetzt geht es weiter, wie in eigentlich jedem anderen Strategiespiel: Es wird aufgebaut. Haupthaus, Wohnhäuser, Kasernen,
Häfen.. klingt irgendwie vertraut, oder?! Und trotzdem ist da ein kleiner Unterschied. Zum einen der geschichtliche Hintergrund von
AoE, man spielt Griechen, Karthager usw. Dann, daß die unterschiedlichen Völker verschiedene Eigenschaften, bzw. ihre
Schwerpunkte auf verschiedenen Bereichen haben.
Anfangs ging ich mit Begeisterung in jede neue Runde,
jedoch wurde nach der zweiten Kampagne langsam klar,
daß sich die Völker doch nicht so grundlegend unterscheiden,
und die Missionsgestaltung auch nicht abwechslungsreicher
wird. Und da, dank der vielen unterschiedlichen Einheiten
eigentlich immer mehrere Strategien möglich sind,
macht es nun mal nix aus, wenn man bei einem Volk
keine vollausgebildeten Priester hat. Dafür hat man
als Ausgleich eben einen Zenturion. Auch von der Story,
der historischen Hintergrundgeschichte, war ich nicht
besonders begeistert. Jedenfalls fiel es mir sehr
schwer mit einer Rasse zu identifizieren, wie es beispielsweise
bei StarCraft
der Fall war.
Als Fazit kann ich nur sagen: Age of Empires ist ein grafisches Feuerwerk am Maßstab für Echtzeitstrategie, jedoch geht
die erstklassige Atmosphäre zu früh durch die Eintönigkeit der Missionen und Abwechslungslosigkeit der Rassen unter.
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Genre:
Strategie
Erschienen: 12/97
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| P100 / 16MB |
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P200 / 80MB
mit Voodoo 1 |
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Cel 300 / 128MB
mit Voodoo 2 |
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Cel 366 / 128MB
mit Riva TNT |
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Hersteller
Schwierigkeitsgrad
Multiplayer
Sprache |
:
:
:
: |
Microsoft
Variabel
Netzwerk, Internet, Modem/Nullmodem
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