Vedi, Vidi, Vici
Letzte Änderung am 15.08.99
Wie oft kommt es eigentlich vor, daß eine deutsche Computerspielfirma einen Megaseller produziert? Überhaupt nicht meint ihr?
Da liegt ihr allerdings falsch! Schon Anfang 1994 erblickte das Blue Byte Spiel "Die Siedler" das Licht der Welt
und wurde bislang um die 300 000 Mal verkauft!
Glück, Zufall oder wahre Programmierkunst konnten die möglichen Ursachen für den Erfolg sein. Blue Byte wollte es genau
wissen. Mit "Die Siedler 2: Vedi, Vidi, Vici" soll das alte Siedler Konzept wiederbelebt und mit einigen neuen Komponenten
abermals zum Megahit avancieren!
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Die erste Neuerung springt uns schon beim Öffnen der Packung entgegen: Das Spiel wird auf einer CD ausgeliefert, was sich in
der Größe der Spiel (ca. 30 MB) und den schönen Soundtracks bemerkbar macht. Bei Beginn des Spiels wird auf hochauflösende
SVGA Grafik umgeschaltet, sogar optional in einer Auflösung, die jenseits der 640x480 Pixel liegt.
Statt eines Heerführers dürfen wir uns jetzt eine aus vier verschiedenen Rassen auswählen, wobei sich Afrikaner, Japaner,
Wikinger und Römer nicht nur vom Namen, sondern vor allem vom Aussehen der Figuren und Häuser unterscheiden.
Die Qual der Wahl steht uns allerdings nur im freien Spiel zu, im Campaignmodus, der insgesamt nur 10 Levelkarten umfaßt,
spielen wir immer die Römer, was wohl ein Grund dafür war, daß das Spiel ursprünglich "Die Römer" heißen sollte.
Gespielt wird gleichzeitig mit bis zu acht Parteien, wobei selbst ein 133er Pentium mit 16 MB Ram bei so einer Anzahl in die Knie
gehen kann. Auch sollte man unter diesen Voraussetzungen nicht versuchen, das Spiel unter Windows 95 zu betreiben, weil es
dann wohl zu akutem Speichermangel kommen kann (mindestens 24 MB wären hier wohl empfehlenswert).
Das Spiel beginnt mit eurer Hauptburg, die für euch schon ein kleines Gebiet abgesteckt hat. Man kann in dem Spiel wie gewohnt
nur Land annektieren, wenn man Wachhäuser baut, von denen es jetzt allerdings gleich vier Varianten gibt.
Nach der Fertigstellung des Gebäudes macht sich ein Soldat auf den Weg, um dieses zu besetzen. Erst dann verschiebt sich
unsere Grenze wieder ein kleines Stück. Neu ist hierbei, daß ähnlich wie bei Civilisation oder C&C noch nicht
erkundetes Gebiet schwarz ist, also erst erspäht werden muß, damit man nicht unangenehme Überraschungen erlebt.
Eigens für diesen Zweck gibt es die sogenannten Scouts, die ähnlich wie die Geologen, an eine Stelle geschickt werden und von
dort aus die nähere Umgebung erkunden. Der Spähturm hingegen hat eine größere Reichweite und kostet nur wenig Ressourcen,
wobei er allerdings auch nicht die Grenze erweitert.
Das ökonomische Spielprinzip, das schon im ersten Teil für Furore gesorgt hat, wurde in großen und ganzen nicht verändert. Es
sind lediglich ein paar Neuerungen und Verbesserungen hinzu gekommen. So kann man jetzt nur noch eine Militäreinheit
herstellen, wenn man zu dem Schwert und Schild auch ein Faß Bier hat. Die Goldmünzen stärken nun nicht mehr die Motivation der
Einheiten, sondern dienen zur direkten Beförderung.
Neben den normalen Trägern gibt es nun Esel, die man mittels einer Eselzucht herstellen kann. Die treuen Packtiere können bis zu
zwei Gegenstände gleichzeitig tragen und sind dementsprechend nützlich.
Ein wichtiger Rohstoff ist mit dem Wasser hinzugekommen. Dieses wird z. B. beim Bäcker und bei der Brauerei gebraucht, kann
allerdings auf so ziemlich allen Grünflächen mittels Brunnen gefördert werden.
Wer sich schon immer über das umständliche Verlegen der Wege von Gebäude zu Gebäude bei Siedler 1 geärgert hat,
der kann jetzt erleichtert aufatmen: Wir geben ab jetzt nur noch Anfang und Ende der Strecke an, den günstigsten Weg berechnet
der PC nun von ganz alleine.
Leider fehlt der Zufallsgenerator, der damals neben den Hauptmissionen natürlich sehr viel Spaß gemacht hat. Es stehen nun ca.
20 ausgewählte Karten zur Verfügung, die man zu zweit und/oder mit einigen Computergegnern spielen kann.
Es wird eine Geschichte zwischen den Missionen erzählt, wobei ich mir persönlich statt des schnöden Textes auch gerne ein paar
Zwischensequenzen in der Qualität des sehr schönen Vorspanns gegönnt hätte. So bleibt nach jeder gewonnen Karte ein kleiner
Beigeschmack übrig. Ich meine, daß man hier das Medium CD besser hätte ausnutzen können.
Neben der Oberwelt gibt es noch einige Level, die unter der Erde stattfinden und dementsprechend exotische Flora und Fauna
beinhalten.
Die wohl größte Neuerung ist die Schiffahrt. Mittels eines Hafens und dem Schiffsbauer kann man sich eine Expedition ausrüsten,
die auf die Suche nach neuem Land geht. Ist man fündig geworden, wird sofort ein weiteres Lager errichtet, von dem aus wir uns
neues Land aneignen können. Sehr hilfreich ist hierbei vor allem, daß benötigte Materialien automatisch von den Schiffen von
Lager zu Lager transportiert werden.
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Die ersten paar Missionen der Kampagne sind noch recht einfach und eigentlich kleine Trainingsmissionen. Hier wird ganz genau
erklärt, wie man am besten beginnt und welche Funktionen die verschiedenen Gebäudearten haben.
Alte Siedlerveteranen werden sich allerdings bei Siedler 2 sicher sofort heimisch fühlen, da sich grundsätzlich nichts
verändert hat.
Als kleines Gimmick gibt es sogar eine Kamera, die man nach Wahl auf bestimmte Figuren oder Plätze legen und dann diese in
einem Extrafenster begutachten kann und das ganze inklusive einiger Zoomstufen, um die Tätigkeiten des Jägers oder des
Bäckers detailliert zu sehen.
Wer schließlich alle Missionen erfolgreich absolviert hat, darf sich auf die angekündigte DatenCD freuen, die neben neuen Karten
auch andere Landschaften und Stämme bieten soll.
Text von ATG
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Meinung von
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Blue Byte hat konsequent die Fehler des ersten
Teils ausgemerzt und mit einigen neuen Ideen frischen
Wind in das Spielprinzip gebracht. Auch wenn es nach
grober "Geldmacherrei" riecht, wenn sich nur auf der
Daten-CD ein Leveleditor befindet, ist die Wertung
voll gerechtfertigt!
Nur zwei grobe Schnitzer möchte ich hier nicht vorenthalten: Erstens sind mir die Kämpfe zu undetailliert. Ich hätte mir z. B.
verschiedene Waffen und Kampfeinheiten gewünscht. Und zweitens kommt es immer noch vor, daß verschieden benötigte Waren
einfach auf der Straße liegen bleiben und damit ab und zu zum negativen Ausgang eines Levels beitragen.
Rein technisch hätte man nur wenig besser machen können, die fehlenden Zwischensequenzen sind nur ein leichter
Wehmutstropfen. Aber jetzt genug genörgelt. Fans von komplexen Strategiespielen MÜSSEN Die Siedler 2 haben.
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Meinung von
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Obwohl ich bei ATG für Empörungsstürme sorge,
kann ich mich seiner Meinung nicht anschließen.
Sicher, Siedler 2 ist ein gutes Spiel, aber auch nicht mehr. Mir ist zu wenig Abwechslung drin. Auch wenn es einige
Verbesserungen zum Vorgänger gibt, so ist doch das Meiste noch gleichgeblieben.
Vor allem das Fehlen einer richtigen Mission geht mir mit zunehmender Spieldauer auf die Nerven. Auch erstrecken sich die
späteren Level auf mehrere Stunden, in denen nicht immer etwas interessantes passiert.
Ich will Die Siedler 2 sicher niemanden miesmachen.
Es kommt halt auf den Geschmack der Person an. Ich
für meinen Teil bevorzuge Warcraft
2 oder Command&Conquer, denn hier wird
wirkliche Echtzeitstrategie geboten.
Einzig die Soundeffekte und vor allem die tolle CD Musik hat mich in ihren Bann geschlagen. Nur dies ist nicht allein
ausschlaggebend für die Qualität eines Spiels ist...
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Genre:
Strategie
Erschienen: 03/96
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| P100 / 16MB |
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P200 / 80MB
mit Voodoo 1 |
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Cel 300 /
128MB
mit Voodoo 2 |
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Cel 366 /
128MB
mit Riva TNT |
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Hersteller
Schwierigkeitsgrad
Multiplayer
Sprache |
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Blue Byte
Normal
An einem PC, Netzwerk ????
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