
Das Böse lebt...
Erstellt am 10.09.2001
Diablo... ein Name
hallt durch die Welt der Computerspiele und schon durchlaufen
80% der Zocker wohlige Erinnerungen an ein Rollenspiel,
welches sich zu seiner Zeit nicht nur als Kassenschlager
herausstellte, sondern auch Bahnbrechendes in Sachen Innovation,
grafische Darstellung und Handhabung zu bieten hatte. Mit
einem Satz: Diablo
war das perfekte Spiel. Und jetzt möchte ich bitte keine
Gegenargumente hören wie: "Das Hack&Slay Spielprinzip war
doch stupid" oder "Ha, von wegen innovativ - das gleiche
Gameplay liegt sogar den Uraltspielen Hack und Rogue zugrunde!"
- denn solches Nörgeln stößt bei mir auf taube Ohren. Und
wer kann es mir verdenken?
Da sehe ich vor meinem geistigen Auge Tom und mich, zwei
hoffnungsvolle junge Menschen, die am nächsten Tag in die
Schule müssen. Doch anstatt zeitig ins Bett zu gehen, um
den nächsten Tag frisch in Angriff nehmen zu können, schlagen
sie sich ganze Nächte um die Ohren, nur um Diablo
via Nullmodemkabel gemeinsam ins Jenseits zu befördern.
Wen wundert es da, dass die beiden ihr Glück nicht fassen
konnten, wenn der Morgen mit einem "Na ausgeschlafen, wir
schreiben jetzt einen Mathe-Test" anfing? Oder gar Bernstein,
die kategorisch 99% aller Computerspiele ablehnt (Solitär
ausgenommen) und dann letztendlich doch einige Levels vorweisen
konnte und beinahe an Diablos
Haustür geklopft hätte.
So, nach dieser überschwenglichen Einleitung kann sich wohl
ein jeder, selbst die wenigen, die Diablo
1 nicht kennen, vorstellen wie es ist, wenn der zweite
Teil dieses Meilensteins angekündigt wird. Da werden von
Fans ganze Websites aus dem Boden gestampft, jeder Schnipsel
Information findet reissenden Absatz und die Enttäuschung
ist umso größer, wenn der Erscheinungstermin ein ums andere
Mal verschoben wird.
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Irgendwann war es dann aber schließlich soweit: Diablo 2 war käuflich erwerbbar und wurde weltweit in einem Rekordtempo an den Spieler gebracht. Wenn ich mich recht erinnere gingen innerhalb von kürzester Zeit rund 2 000 000 Exemplare über den Ladentisch - eine wahrhaft große Summe. Dementsprechend war auch der Andrang im Battle-Net, jenem kostenlosen Online-Dienst, der wochenlangen Multiplayerspass versprach und für viele der Hauptkaufgrund von Diablo 2 war. Daß die Server dann letztendlich hoffnungslos überlastet waren und selbst heute noch mit Lag Schwierigkeiten kämpfen, ist der unangehme Nebeneffekt dieses Verkaufserfolgs.
Nach etlichen Patches und zahllosen Hack-Angriffen lief
erst jüngst wieder eine erschreckende Meldung in die Levelattack-Redaktion
ein: Blizzard spioniert nun scheinbar seine Kunden
aus. Seit dem neuesten Patch muß man einer neuen Regelung
in den AGBs des Spiels zustimmen, die besagt, daß sich die
Väter von Diablo
und Starcraft
diverse Informationen von den Festplatten der Spieler beschaffen
dürfen - angeblich nur zum Schutz vor Raubkopierern. Nun
ja, davon mag ein jeder halten, was er will...
Die Story
Zwischen dem ersten und dem zweiten Teil sind einige Jahre vergangen. Aus dem Helden von einst wurde eine Trauergestalt. Statt einer Statue und freier Kost&Logie auf Lebenszeit, mußte er feststellen, daß Diablo nicht besiegt war, sondern nun vielmehr einen neuen Körper gefunden hat: nämlich den eigenen. Während der Held in der ersten Zeit dem Willen Diablos noch wiederstehen kann, verändert sich die
Lage zunehmend zu seinen Ungunsten - schließlich dreht er durch und unterwirft sich völlig den Anweisungen des Höllenfürsten. Und dieser kennt nur ein Ziel: Seine Brüder Mephisto und Baal befreien, um schließlich die Welt zu beherrschen.
Der Spieler, der jetzt natürlich nicht mehr den Helden aus Teil 1 verkörpert, bekommt die Problematik um Diablo und seinen ehemaligen Bezwinger (der später nur noch als der "Wanderer" bezeichnet wird") dank ausgezeichneter Rendervideos hautnah mit. Neben dem Vorspann wird zu jedem neuen Akt (ingesamt sind es 4) eine dieser mehrminütigen Zwischensequenzen eingeblendet, die die Story weiter voranbringen und dadurch eine fesselnde Atmosphäre erzeugen.
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Diablo läßt den Wanderer durch etliche Gebiete laufen und verbreitet auf seinem Weg Chaos und Zerstörung. Den Anfang macht die aus dem ersten Teil wohlbekannte Stadt Tristram und ihre Umgebung. Danach führt der Weg des Wanderers in eine orientalische Wüstenstadt, in einen gefährlichen Dschungel und schließlich direkt in die Hölle, in der Diablo persönlich seine neue Residenz aufgeschlagen hat. Natürlich suchen die verängstigen Bürger dieser Welt eine Möglichkeit, sich diese Plage vom Hals zu schaffen und was glaubt ihr, wer ihnen dabei über den Weg läuft? Richtig, DU bist der Auserkorene, der Diablo und seine Brüder in den Schlund der Hölle zurückschicken soll und diesmal hoffentlich für immer!
Die Klassen
Weil wir es diesmal noch schwieriger als im ersten Teil haben, war Blizzard so nett, die Anzahl der Helden auf 5 zu erhöhen. Das wären zwei Klassen mehr als im Vorgänger und besonders Frauen wird es freuen, daß nun eine Verdopplung der weiblichen Protagonisten erfolgt ist - nämlich von eins auf zwei. Was hätten wir also zur Auswahl?
Den Barbaren:
Dies hier ist praktisch der Krieger aus Teil 1. Groß, kräftig und mit allen Waffen und Rüstungen geübt. Haut rein wie Oskar und wird im Battle-Net als die stärkste Klasse gehandelt.
Den Necromancer:
Was ist ein Necromancer? Nun, zu allererst gehört er zur Gattung der Magier. Demnach beherrscht er schon mal wirkungsvolle Zaubersprüche. Wie bei Everquest steht dem Necromancer auch bei Diablo 2 ein Skelett hilfreich zur Seite, wobei man hier je nach Skillverteilung auch mehrere dieser untoten Burschen sein Eigen nennen darf und zusätzlich noch diverse Golems um sich scharren kann. Mit dem Totenbeschwörer legt man sich also eine passive Vernichtungsmaschinerie zu, die einem durchaus
zahlreiche Monsterhorden vom Hals halten kann.
Den Paladin:
Jaja, der Paladin ist ein wahrer Held. Immer strahlend, immer an das Gute glaubend und mit dem Schwert sehr behende. Kann zwar nicht ganz so gut wie der Barbar mit Waffen umgehen, besitzt dafür aber eine Reihe nützlicher Segenssprüche, die sich erfreulicherweise immer auf die komplette Gruppe beziehen (nützlich im Mehrspielermodus).
Die Amazone:
Wer kennt noch die Rogue aus Teil 1? Mit der Amazone hat man praktisch die passende Kopie dazu. Schnell und tödlich mit dem Bogen, etwas verletztlicher und weniger Kampfstark im Nahkampf mit Speer und Schild. Aber trotz allem eine ernstzunehmende Gegnerin.
Die Zauberin:
Die Magierin kennt man ebenfalls aus Teil 1, damals wars zwar noch ein Bursche und mit weniger Sprüchen im Zauberbüchlein, aber hüben wie drüben ist Mana der wichtigste Bestandteil und Schläge von Monstern eine tödliche Bedrohung. Zauberinnen haben die Möglichkeit, sich auf eine bestimmte
Spruchrichtung zu konzentrieren - z. B. um mächtigere Feuerbälle zu schleudern.
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Das Skillsystem
Während sich beim Vorgänger ein Levelaufstieg hauptsächlich durch eine Erhöhung der Hitpoints und Hauptattribute bemerkbar machte, geht Diablo 2 glücklicherweise einen großen Schritt weiter. Mittels eines ausgeklügelten Skillsystems kann sich der Spieler seinen Helden maßgeschneidert zusammenstellen.
Jeder Klasse besitzt bestimmte Fähigkeiten, die man entweder erst ab einen gewissen Level erreichen kann oder die nur dann aktivierbar sind, wenn man wenigstens die Basics einer darunterliegenden Fähigkeit erlernt hat. Es handelt sich dabei also um einen Skillbaum, bei dem die untersten
Fähigkeiten logischerweise noch relativ unspektakulär sind. Umso höher man vom Level her steigt, umso mächtigere Skills stehen einem zur Verfügung.
Natürlich kann es auch sein, daß man die Skillpoints, die man nach jedem Level bekommt, in einen bestimmten Zweig des Baumes gar nicht erst hineinsteckt, sie aber dafür an eine Fertigkeit verteilt,
die einem besonders gut gefällt. Denn wie bei jedem anderen Rollenspiel gilt auch hier die Regel: Umso
höher die Fähigkeit ist, umso besser ist sie auch. Der Nachteil dieser Methode ist allerdings, daß man unter Umständen diese Fertigkeit und alle darüberliegenden des Zweiges niemals haben wird.
Zum besseren Verständnis ein kleines Beispiel: Unsere Zauberin hat die Auswahl zwischen einem Feuer-, Blitz- oder Eiszauber Ast. Sie entscheidet sich dafür, alles in den Feuerzweig zu legen und vernachlässigt dafür die anderen Zauberarten. Ihr Feuerball, auf den sie besonders viele Punkte verteilt hat, brutzelt alles weg, was ihr in die Quere kommt. Dumm nur, daß die nächste Horde nahezu feuerresistent ist - ein Eiszauber hätte hier Erleichterung schaffen können. Leider Gottes hat
unsere Magierin dort aber grade mal den untersten Zauber gelernt und hat nun hart zu kämpfen.
Genauso könnte es mit dem Necromancer sein. Dieser legt vielleicht alles auf den Skill "Skelette erschaffen" und vernachlässigt dabei seine anderen Zauber. Nun kommt er in einen Raum, in dem es keine Leichen gibt - er kann also keine Untoten erschaffen. Dumm gelaufen - aber immerhin fetzen seine
Helfer in den meisten anderen Fällen alles weg.
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Neben dem Skillsystem gibt es natürlich immer noch die Hauptattribute wie Stärke oder Intelligenz, die sich direkt auf Kampfkraft und Mana auswirken und bei jedem Levelaufstieg erhöht werden können.
Das Spiel
Diablo 1 spielte
damals noch in einer einzigen Stadt, in der man mit NPCs
sprechen konnte, seine Ware an den Mann brachte und sich
neue Ausrüstung und Zaubertränke zulegte. Auch das Dungeon
war mehr oder weniger aus einem Guss, obwohl die Locations
natürlich stets anders aussehen.
Dies alles ist mit Diablo 2 Vergangenheit. Der Spieler bewegt sich nun von Location zu Location - stets auf der Jagd nach dem ominösen Wanderer. Die Schlüssel-NPCs wandern teilweise mit, werden aber auch von anderen NPCs ersetzt, die deren Aufgabe übernehmen (z. B. der Lagerplatz, Geschäfte für
Tränke und Ausrüstung u.s.w.). Anders als im ersten Teil haben wir nun die Möglichkeit, unsere wichtigsten Gegenstände und natürlich auch das viele Bargeld an einem sicheren Ort aufzubewahren. Die zahlreichen Geldhäufchen aus Teil 1, die man überall in Tristram liegen hatte, gehören damit
zumindest anfangs der Vergangenheit an - leider stellt sich mit der Zeit (und insbesondere im Multiplayermodus) heraus, daß der Platz der Kiste weder für die Ausrüstung, noch für das Geld genug
Aufbewahrungsmöglichkeiten bietet und der Spieler nach seinem Ableben zu allem Überfluss auch noch Geld aus seiner Kiste verliert. Viele gewiefte Player gingen deshalb doch dazu über, alles Bargeld auf den Boden zu werfen - sowas nennt man wohl einen nach hinten losgegangenen Schuss *hehe*.
Hatte man in Part 1 ausschließlich Kämpfe in der Unterwelt zu bestreiten, so spielt sich hier der komplette erste Akt nahezu nur auf der Oberfläche ab. Auf der überwiegend grünen Landschaft hat man es allerdings nicht mit weniger Monstern als in irgendeinem Dungeon zu tun und wird deshalb stets
in Atem gehalten. Teilweise hat man es hier mit Monstern aus Generatoren zu tun (jaja, das erinnert doch irgendwie stark an Gauntlet), die erst nach deren Zerstörung nicht mehr auftauchen.
Nach Abschluss des ersten Aktes folgen wir dem Wanderer in eine orientalisch angehauchte Wüstenlandschaft. Hier will Diablo seinen Bruder Mephisto befreien. Leider kommen wir zu spät und können diese Tat nicht mehr verhindern. Die einzige Möglichkeit: Mephisto verfolgen und vernichten.
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Der dritte Akt bringt uns in einen Dschnungel - die mit Abstand am langweiligsten gestaltete Gegend. Am Ende des Aktes stehen wir schließlich Mephisto gegenüber, der ein ziemlich harter Brocken werden kann.
Schlussendlich führt uns ein Portal nach Akt 4. Dieses ist das kürzeste von allen, aber auch das mit Abstand kampflastigste. Diablo, der in einer eindrucksvollen Rendersequenz quasi aus dem Körper des Wanderes geschlüpft ist, stellt sich an dessen Ende dem finalen Endkampf.
Da Diablo 2 drei Schwierigkeitsstufen bietet, kann man das Spiel insgesamt drei Mal durchspielen. Die Kämpfe werden dabei natürlich immer härter, obwohl man immer die gleichen Monster kämpft und die selben Akte und Questen durchmacht. Natürlich gibt es auch deutlich mehr Erfahrungspunkte, so daß es durchaus möglich ist, das maximale 99ste Level zu erreichen. Zum Vergleich: Beim erstmaligen Durchspielen ist der Charakter gerade mal um Level 30 herum.
Gekämpft wird wie eh und je mit der Maus, ein Linksklick auf das Monster läßt den Helden zuschlagen,
ein Rechtsklick löst die Spezialfähigkeit aus. Das ganze kann man allerdings auch umdrehen, da die Fähigkeiten des Characters problemlos an die Maustasten angepasst werden können. Wie schon beim Vorgänger gibt eine rote Kugel unsere Lebensenergie wieder, während die blaue Kugel das Mana darstellt. Neuerdings kann man nun auch mit Laufschrift durch die Gegend rennen, was aber Ausdauer kostet und nur eine begrenzte Zeit durchgeführt werden kann. Eine Gürteltasche enthält wichtige Tränke und kann per Maus oder Hotkeys angesprochen werden. Apropos Hotkeys: wer in der Hektik des Gefechts nicht übermässig viel mit der Maus hantieren möchte, kann sich das Leben durch diverse Schlüsseltasten immens erleichtern. Die Zeiten, in denen man nie wußte, wann das Monster denn nun endlich das Zeitliche segnet, sind glücklicherweise vorbei. Eine Statusleiste gibt beim Kämpfen nun wieder, wieviel Energie unserem Ziel noch zur Verfügung steht.
Wie bereits erwähnt besitzt das Spiel einen roten Faden, der die Haupthandlung bildet. Allerdings gibt es durchaus eine ganze Reihe Nebenquesten, die erfüllbar sind. Diese sind allerdings sehr linear und
tauchen auch bei mehrmaligen Durchspielen immer wieder in der gleichen Reihenfolge bei den gleichen NPCs auf. Oft bringen einem diese Questen besonders mächtige Gegenstände, ab und zu sind sie aber auch nötig, um den Handlungsstrang weiterspielen zu können.
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Ausrüstung und Monster
Was wäre ein Diablo
ohne Horden von Monstern und Massen von Ausrüstungsgegenstände?
Und genau diesen Punkt hat sich Blizzard durchaus
zu Herzen genommen. Es gibt wie eh und je die verschiedenartigsten
Monster - von Kanonenfutter, das man mal so im Vorbeigehen
abschlachtet bis hin zu wahren Obermotzen, die einen ganz
schön in Bedrängnis bringen. Oftmals lassen diese Beute
fallen, die von wertlos bis mächtig alles dabei haben. Das
wären Ringe, Waffen, Rüstungen, Tränke, Bargeld und was
man sich sonst noch zum Thema Beute ausdenken kann.
Gab es schon bei Teil 1 zwei Arten von Gegenständen - nämlich die normalen und die Unique Items, so hat sich Blizzard diesmal besonders ins Zeug gelegt. Mal schauen, ob ich noch alles zusammenbekomme: da wäre zum einen der gemeine Loot - Gegenstände die keiner will und keiner braucht, aber unter Umständen etwas Geld beim Händler bringen. Dann die blau gekennzeichneten Sachen: Hier haben wir es mit magischem Krimskrams zu tun, also erst mal identifzieren und schauen, was das Ding kann. Achten sollte man vor allem auf Sachen, die einen gelben Schriftzug tragen! Dies sind in den meisten Fällen seltene und mächtige Gegenstände, die auch beim Händler einiges an Geld einbringen können. Richtig interessant wird es auch bei grünem Equipment. Grün steht für SET Teile und diese sind vor allem deshalb interessant, weil ein komplettes Set besondere Fähigkeiten bewirkt. Nachteil der ganzen Sache: Wie soll man die ganzen Set-Teile aufbewahren, wenn man doch gar keinen Platz dafür hat? Tja und last but not least hätten wir da immer noch die guten alten Unique Items, machtvolle Gegenstände, die im ganzen Spiel nur einmal vorkommen und angeblich auf den Battle-Net Servern ebenfalls nur begrenzt vergeben werden sollen.
Lustig anzusehen ist die Übersetzung mancher Monsternamen ins Deutsche. Wenn ich einem "Keulenschwinger der Schreckliche" gegenüberstehe (und es gibt noch schlimmere Namen!), dann läßt das nur einen Schluß zu: Die Namen müssen durch einen Zufallsgenerator entstanden sein. Naja, dafür sind
wenigstens die Sprachausgabe und die sonstigen Texte sehr ordentlich gelungen. Am Ende eines jeden
Aktes erwartet euch übrigens der absolute Obermotz, bei dem ihr nochmal kräftig die Zähne zusammenbeißen müßt, um nicht zu Tode zu kommen. Apropos Tod: Beim Sterben verliert man in der ersten Schwierigkeitsstufe nichts weiter als Geld und man hat natürlich den Nachteil, daß man seine Leiche
erstmal wieder finden muß. Die nächsten zwei Schwierigkeitsgrade hingegehen ziehen schon richtig was
von eurem Erfahrungspunktekonto ab - also Vorsicht!
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Die Monster KI ist übrigens nicht sonderlich ausgeprägt. Besonders ärgerlich ist diese Tatsache leider bei den Necromancern, die sich in manch engen Dungeons mit ihrer Skelett Horde durch die Gänge quälen und oftmals gar nicht mehr vor oder zurück kommen - eine äußerst üble Sache.
Technisches: Grafik & Sound
Viel wurde darüber diskutiert, warum sich Blizzard nicht darum gekümmert hat, Diablo 2 ein zeitgemäßes Erscheinungsbild zu verpassen. Für viele ist die Auflösung in 640x480 gradezu lächerlich - die Figuren seien zu pixelig, die Übersicht würde leiden. Blizzard hingegen ist der Auffassung, daß eine abgeschwächte Form der Grafik massivere Lag-Probleme aus dem Weg schaffen kann (demnach hätte man wohl gleich in 320x200 spielen sollen). Scheinbar ist das Internet aber seit dem Release schneller geworden, anders kann man sich nämlich nicht erklären, wieso das kommende Expansion Set (Throne of Baal) dann letztendlich doch in 800x600 Pixeln ausgefliefert werden soll. Allen Lästerern zum Trotz sei aber gesagt: Die Grafik ist zwar etwas grob, aber dennoch gut! Die Animationen können sich durchaus sehen lassen, die Landschaftsgrafiken sind (bis auf den Dschungel) wirklich sehr nett anzusehen. Waffen und Rüstungen machen sich in opulenter Weise an unserem Charakter bemerkbar. Allerdings, und so geht es einigen, kann man die Grafik nicht mehr mit Teil 1 vergleichen. Der Vorgänger bot meiner Ansicht nach etwas gediegenere Grafik - mit wenigern Animationen und pompösen
Drumherum, aber dafür einen Touch edler. Übrigens wird die 3D Beschleunigung der gängigen 3D Karten genutzt - wenn auch nur mit dem Effekt, daß alles weniger pixelig, dafür aber etwas verwaschener aussieht. Ein Pseudo 3D Effekt (Bäume scheinen z. B. mehr Tiefe zu besitzen) ist ebenfalls erkennbar, aber in der Hitze des Gefechts eher unscheinbar.
Soundtechnisch blieb alles weitgehend beim Alten. Die ganze Geräuschkulisse ist wieder sehr professionell insziniert und wird durch schöne Hintergrundmusik atmosphärisch untermalt. Deutsche Sprachausgabe in sehr guter Qualität rundet das überzeugende klangliche Bild ab.
Trotz niedriger Auflösung ist es bei Diablo 2 nicht grade so, daß man eine alte Gurke reichen würde, um das Game superflüssig zu spielen - eher im Gegenteil. Unter 400 Mhz sollte man lieber keine allzugroßen Ansprüche an die Spielgeschwindigkeit stellen. Auf unserem Testsystem mit 700 Mhz und
256 MB Ram lief das Produkt allerdings optimal.
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Noch ein Wort zu den Zwischensequenzen: Diese entsprechen einer sehr guten Qualität - nicht nur vom Rendering her gesehen, sondern auch vom Handlungsablauf. Ich möchte sogar behaupten, daß es sich hierbei um die besten Rendersequenzen handelt, die ich jemals gesehen habe.
Der Multiplayermodus
Tja, das ist ein besonders heikles Thema bei Diablo 2. Wie eingangs erwähnt haben sich viele Spieler das Game überhaupt nur wegen dem Multiplayer-, sprich Onlinemodus gekauft. Das Spiel bietet dementsprechend auch einige Optionen. Nebem dem reinen Netzwerkspiel darf man auch im Internet über TCP/IP gemeinsam gegen Diablo vorgehen. Besonders spektakulär ist natürlich das sagenumwobene Battle-Net, in dem der Spieler völlig kostenfrei gegen bzw. mit anderen Internet Zockern antreten darf. Besonders ausgeklügelt ist hierbei das Ladder System. Hier werden jeweils die besten Spieler des gesamten Servers bzw. einer bestimmten Charakterklasse in einer Liste geführt. Die Reihenfolge orientiert sich dabei nach den erworbenen Erfahrungspunkten. Natürlich ist die Konkurrenz riesig groß und wer sich mit seinem Helden unter den ersten 20 Spielern befindet, kann schon richtig froh sein: er gehört nämlich zu den besten Diablo 2 Spielern der Welt.
Ganz hartgesottene Spieler läßt das allerdings kalt: ein extra für Spezialisten angelegter Profimodus sorgt dafür, daß sich die Besten der Besten nicht gelangweilt fühlen. Die Profiladder hat nämlich im Gegensatz zur normalen Ladder einen entscheidenen Unterschied: stirbt der Charakter, dann ist das Spiel zuende. Es gibt weder eine Wiedergeburt mit Geldverlust, noch eine Rückkehr mit verminderten Erfahrungspunkten. Dementsprechend ärgerlich ist es natürlich, wenn man einen Level 50 Helden sein Eigen nennt und dieser an einem üblen Lagtod zugrunde geht.
Letzter möglicher Online Modus ist das sogenannte offene Battle-Net. Hier bekommt der Spieler die Möglichkeit, über den B-Net Chat gleichgesinnte Spieler zu finden, aber ein Spiel zu eröffnen, das außer Konkurrenz läuft, dessen Charakter also nicht in der Ladder auftaucht und dessen Charakterdaten auch nicht auf dem Server, sondern lokal auf der Festplatte (wie beim Solospiel) gespeichert werden. Solcherlei Spiele sind ganz nett für ein Multiplayerspielchen zwischendurch, eignen sich aber nicht für ernsthaftes Spielen, da eine Manipulation der Spielfiguren problemlos möglich ist.
Leider ist auch das geschlossene Battle-Net schon desöfteren gehackt worden; auch kursieren diverse Tricks, mit denen es möglich ist, Charaktere anderer Leute während des Spielens zu löschen - hier hat Blizzard also leider zuviel versprochen, als man sich vornahm, das B-Net angriffssicher zu machen. Davon abgesehen gibt es selbst nach etlichen Server- und Clientpatches immer noch Probleme mit der Verbindungsperformance, so daß Lag durchaus an der Tagesordnung stehen kann.
Was gibt es abschließend noch zu sagen? Diablo 2 ist eindeutig umfangreicher als sein Vorgänger, aber obwohl es nun ganze vier Akte gibt und man auch an der Oberwelt kämpft, sollte man nicht glauben, daß das Spiel auch 4x größer als Teil 1 ist. Durchläuft man das Spiel nur ein einziges Mal, ist man maximal 1-2 Wochen beschäftigt - kein Vergleich also zu Mammutspielen wie Baldurs Gate 2.
Text von ATG
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Meinung von
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Wer Diablo 1
jemals ausgiebig gespielt hat, wird dieses Game als
eines der besten Produkte der spielschaffenden Zunft
ansehen - daran gibts für mich gar keinen Zweifel.
Umso aufgeregter war ich natürlich, als ich die schöne
Diablo 2 Packung endlich in den Händen halten
konnte. Nach der Installation die große Freude: Der
Vorspann ist genial, die Grafik trotz niedriger Auflösung
völlig ok und das Spielsystem so motivierend wie eh
und je. Großes Lob gebührt den Machern des Skillsystems,
denn dieses läßt mich meinen Charakter nach Belieben
ausbauen. Damit hat Blizzard etwas geschafft,
was z. B. den Machern von Everquest nicht gelungen
ist: Individuelle Spielfiguren, die sich nur äußerlich
gleichen, aber von Spielstärke und Skillschwerpunkt
völlig verschieden sein können.
Nachdem ich gehört hatte, daß Diablo 2 mit vier Akten daherkommt, war es für mich klar: Dieses Game würde mir wochenlangen puren Spielspass bereiten! Das war allerdings ein Trugschluss. Viel zu schnell waren die einzelnen Kapitel durchgespielt, viel zu einfach war selbst Obermotz Diablo von der Bildfläche geputzt. Wen wunderts da, daß ich mein Heil im Battle-Net suchte. Doch oh weh, hier waren die ersten Wochen gar ein Graus! Man flog öfter von den Servern, als ein Tag Stunden hat und wenn man Pech hatte waren angefangene Partien äußerst lagbehaftet... da blieb der Spielspass durchaus auf der Strecke. Das galt vor allem dann, wenn man sich noch zusätzlich die Ladder ansah: Hochlevlige Spielfiguren machten sich da in den Ranglisten breit, obwohl es das Game erst seit wenigen Tagen
gab - keine Chance für "normale" Spieler, jemals in einer dieser Listen aufzutauchen.
Völlig begeistert war ich allerdings von der packenden Story und den dazu passenden Rendersequenzen. Hier hat Blizzard ganze Arbeit geleistet. Auch die deutsche Sprachausgabe ist ordentlich gelungen, was übrigens für die ganze Übersetzung gilt (die Stilblüten der Monster-Namensgebung mal ausgenommen...).
Es gibt aber auch genug Negativpunkte, die Blizzards Höllentrip an einer höheren Wertung vorbeischrammen lassen. Was bringt es einem, Set Items zu sammeln, wenn die Truhe viel zu klein ist? Wo ist die versprochene Gildenfunktion? Auch ein paar Rüstung-Grafiksets mehr hätten nicht
geschadet, denn das Aussehen der einzelnen Figuren ist grade in höheren Leveln nicht sehr unterschiedlich.
Fazit:
Diablo 2 ist eines der schönsten RPGs, die
es zur Zeit gibt, was besonders für Leute gilt, die
sich nicht in Rollenspiel Monster wie Baldurs
Gate oder Gothic einarbeiten wollen. Fakt ist
allerdings, daß das Spiel nicht mehr den "OHO" Effekt
von Teil 1 für sich in Anspruch nehmen kann - dafür
wurde es nicht perfekt genug in Szene gesetzt. Das
Battle-Net ist, so muß man es leider sagen, eine kleine
Katastrophe und nach den jüngsten Spionageversuchen
seitens Blizzards auch nicht mehr unbedingt
zu empfehlen. Wer auf den reinen Onlinemodus fokussiert
ist, für den sind "echte" Multiplayer Rollenspiele
wie Everquest bei weitem besser geeignet. Trotz allem:
Wer Diablo 2 nicht gespielt hat, hat etwas
verpasst! |
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Meinung von
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Tja, nach 3 Jahren des Wartens ist es nun soweit,
Diablo 2 ist da. Naja, ich räkelte mich morgens
extra früh aus dem Bett (OBWOHL ICH URLAUB HATTE),
stand mit 5 oder 6 anderen Wartenden vor dem Softwareladen
und harde der Ladenöffnung.
Kurze Zeit nachdem ich der Verkäufterin ein hastiges "Tschüss" zurief, ratterte auch schon meine Festplatte und saugte die Daten von den CDs. (Tja in solchen Fällen liebt man gut ausgebaute Bundesstraßen und blitzerfreie Straßen). Naja, nach der Installation mit schweißnassen Händen das Spiel gestartet. Das Intro aufgesaugt à Fazit: nette Sache. Dann die Auswahl des Chars ... Sexy Amazone, bitterböser Necro, fetten Barbaren, schicke Zauberin oder lieber einen heiligen Paladin? Ich entschied mich für den Necro (denn sind wir nich alle etwas böse?). Tja und dann hinein in das Game und Diablo den Arsch versohlen.
SCHWUPS und da war das erste "och" die Grafik sie
war zwar besser im vergleich zu "Diablo
1", jedoch merkt man, dass die Anfänge von D2
3 Jahre zurück liegen. Denn die Grafik kommt doch
sehr pixelig daher, wenn man andere Spiele anschaut.
Jedoch ist Grafik ja nicht alles und der Sound hat
doch was für sich, die Steuerung ist auch gelungen
(hat sich meiner Meinung nach auch nicht verändert
*g*). Erste Bilanz nach 5min im Spiel ... ich bin
süchtig ... die einzelnen Karten sind angemessen groß
und Monster gibt es auch genügend. Die ersten Level
hat man recht fix gemeistert. Die Aufträge, die man
erhält sind durchaus zu meistern und ohne kommt man
nicht weiter. Wem das Spiel am Anfang noch recht leicht
vorkommt wird dann ab dem 2. spätestens 3. Akt seinen
Spaß haben. Waffen und Rüstungen gibt es zu Hauf zu
finden und in ZIG Variationen. Zu den Unique Items
(die es angeblich nur 1x geben soll) und magischen
Items, kamen in D2 sogenannte SET-Items, hat man einen
solchen Set beisammen bekommt man noch mal einen Bonus.
Also für Abwechslung ist erstmal gesorgt.
Nun zu ein paar "och"'s: die Truhe, die man hat um bestimmte Gegenstände zu Bunkern ist eindeutig zu klein, will man ernsthaft solche Set Items sammeln hat man ständig ein zu volles Inventar. Wenn man Diablo zerlegt hat, bekommt man die Möglichkeit einen Schwierigkeitsgrad aufzusteigen... die Monster sind die gleichen, hauen nur stärker zu und man verliert nun Erfahrungspunkte beim Tod. Hier hat Diablo dann seinen Reiz verloren. Nun zum Thema Battle-Net: es gibt 2 Möglichkeiten:
· offenes B-Net, ist nur zum Spielen mit guten Bekannten zu gebrauchen, sonst wimmelt es von Cheatern ohne Ende.
· oder auf Blizzard-Servern, die leider zu 95% ständig ausgelastet sind und man in kein Spiel reinkommt, letztens wurde eine Warteliste eingerichtet, aber wer wartet freiwillig 30min.
Hat man jedoch Zugang zu einem B-Net-Spiel mit anderen, so ist dies Spaß pur. Je mehr Spieler teilnehmen, je mehr Monster gibt es. Im Battle-Net ist es dann auch möglich Gegenstände zu verkaufen oder zu tauschen. Also hier macht Diablo noch mal mehr Spaß.
Kurzum das FAZIT: D2 ist super, wenn man bei der Grafik ein Auge zudrückt.
EMPFEHLUNG FÜR BESORGTE/GENERVTE ELTERN:
Kennen Sie das, der Sprössling nervt hiermit, damit, macht zuviel Lärm, wenn man schlafen will, will hier was will dort was, nörgelt hier und nörgelt da... nun Diablo 2 auf den Rechner aufgespielt und Sie haben die nächsten 3-4 Wochen Ruhe :)
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Genre:
Rollenspiel
Erschienen: 08/2000
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Cel 366 / 192MB
mit Riva TNT1 16MB |
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PIII 700 / 256MB
mit GeForce2 MX 32MB |
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Hersteller
Schwierigkeitsgrad
Multiplayer
Sprache |
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Blizzard
Variabel
Netzwerk, Internet
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