
Dämonische Hexfeldstrategie
Letzte Änderung am 15.08.99
Rein ursprünglich entstammt das Spiel Demonworld nicht den genialen Hirnen von Ikarion's Programmierer,
sondern ist aus dem Hause Hobby Products, die das Game erstmals als Brettspiel auf den Markt geworfen haben.
Das Gameplay dieses Strategiespiels ist sowohl auf dem Brett, als auch in der Computerversion gleich: Die Karte besteht aus
einer Reihe von sechseckigen Spielfeldern, die das jeweilige Terrain darstellen (wie z. B. Eis, Wald, Wiese, Straße u.s.w.). Darauf
werden dann die eigentlichen Spielfiguren plaziert. Freilich bestehen bei der "realen" Variante sämtliche Untergründe aus Karton
und die Spielfiguren aus feinstem Zinn - weshalb sie bei Freaks auch oft in schönster Bemalung daherkommen.
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Da aber so ein komplettes Demonworld Set mit Grundbox, Regelheften und den begehrten Zinnfiguren in einige hundert
DM ausartet und zudem nicht immer ein menschlicher Gegenspieler zur Hand ist, liegt wohl nichts näher auf der Hand, als die
Computerspielvariante dazu zu produzieren.
Als erster ist die Spieleschmiede Ikarion (bekannt vom Anstoss Konkurrent "Hattrick!") auf diesen Trichter
gekommen und hat sich flugs die Lizensrechte an diesem Mammutprojekt gesichert, das übrigens in direkter Konkurrenz zum
Warhammer System steht.
Während dieses allerdings eher auf Echtzeit a la Warcraft setzt, ist Demonworld eher ein Vertreter der alten
Garde: Hier zieht man noch auf Hexagon Feldern seine Einheiten in zeitlich begrenzten Runden über das Schlachtfeld, was freilich
weitaus größeres strategisches Geschick abverlangt, als bei den real-time Kollegen.
Doch wer hier an das technisch anspruchslose Fantasy General denkt, liegt völlig falsch: Die Grafik ist so ziemlich das
beste, was man in diesem Genre bislang gesehen hat. Die Kampfeinheiten und das Gelände sind wirklich herzallerliebst
gezeichnet und toll animiert. Es ist wirklich eine Pracht mitanzusehen, wie sie sich in Formationen bewegen und den Feind mit viel
Gepolter angreifen. Besonders wenn Magier in Aktion treten, ist ein grafisches Feuerwerk angesagt. Zudem gibt's tolle
Soundeffekte und sehr schöne Hintergrundmusik von CD.
In den 56 Missionen, die vor uns liegen, haben wir es unter anderem mit Eishexen, Zombies, Schneebarbaren, Skelettkriegern und
sogar Drachen zu tun. Das Hauptziel von Demonworld ist, die Dämonen von Ishtak in ihre Schranken zu verweisen. Dafür
steht dem Imperium, das wir verkörpern, ebenfalls eine ganze Reihe an Einheiten zur Verfügung: Bogenschützen, schwere
Kavallerie, Streitwagen, Kanonen und vor allem die Helden (die Spezialcharaktere des Spiels) kämpfen auf eurer Seite und
können sogar mit der Zeit an Erfahrung gewinnen, was ihre Kampfkraft natürlich steigert.
Eine Option, die immer gern gesehen ist, ist die Möglichkeit, seine Einheiten in die nächste Mission zu übernehmen. Dadurch kann
man seine Leute hegen&pflegen und überlegt sich gleich zweimal, ob man sie in einen aussichtslosen Kampf schickt. Insgesamt
wird Demonworld von ca. 40 Einheiten bevölkert.
Zu Beginn einer Mission gilt es erst mal eine bestimmte Anzahl von Einheiten auf dem Spielfeld zu plazieren. Einheiten bestehen
meist aus einer ganzen Reihe von Soldaten und können mit einem Helden als Anführer oft besser kämpfen, weil dieser die Moral
enorm stärkt. Zudem kann man auch die Formation so ändern, wie sie die Situation gerade am besten erfordert. Schnelles
Vorankommen ist zum Beispiel in einer Reihe möglich, allerdings ist diese natürlich nicht besonders durchschlagskräftig.
Umgekehrt ist es dagegen bei der Keil-Form. Geschicktes Taktieren ist hier angesagt.
Neben ein paar Einzelkampagnen darf man natürlich auch einen richtigen Feldzug starten, der zahlreiche Rendersequenzen und
deutsche Sprachausgabe beinhaltet. Dadurch steigt natürlich die Lust, eine Mission schnellstmöglich hinter sich zu bringen,
beträchtlich. Der gesamte Feldzug besteht übrigens aus 6 Teilkampagnen, wobei man oft die Möglichkeit hat, zwischen zwei
Missionen auszusuchen.
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Nach jeder Schlacht kann der Spieler seine Einheiten in der Armeeverwaltung neu gruppieren, mit zusätzlichen Einzelkämpfern
aufstocken oder gar komplett auflösen. Die Verwaltung der Streitkräfte erfolgt mittels eines Pools; Rekrutierungspunkte
symbolisieren den Wert einer Einheit, die beim Erstellen fällig und beim Verkauf ausbezahlt wird. Die Zuweisung der
Waffen&Ausrüstungegenstände erfolgt ebenfalls auf diesem Bildschirm. Es gibt ca. 40 verschiedene besondere Gegenstände,
die man im Spielfeld findet und feindlichen Armeen abknöpft.
Die Steuerung erfolgt fast komplett über die Maus: Mittels Klick auf die Einheit bekommen wir deren Lauf- und Kampfreichweite
dargestellt. Die Laufreichweite ist sozusagen die Bruttoreichweite der Einheit und ist entsprechend länger als die Kampfreichweite.
Bleibt man innerhalb dieses Radius, ist es nämlich noch möglich den Feind anzugreifen. Ein Rechtsklick auf die entsprechenden
Soldaten gibt deren Kampf- und Formationsmöglichkeiten an. Bei Magiern kann damit auch ein Spruch innerhalb eines
bestimmten Radius ausgewählt werden.
Um das ganze noch etwas abwechslungsreicher zu gestalten, darf der Spieler sogar ab und zu eine Zusatzmission spielen, die
"Diablo-like" aus der isometrischen Perspektive dargestellt wird. Hier spielen wir mehrere unserer Helden, die verschiedene
Aufträge erfüllen müssen. Rein spielerisch erinnern diese Missionen stark an die Demon-Com Serie von
Microprose.
Besonders viel Mühe hat sich Ikarion mit der Verpackung des Spiels gegeben, die nicht nur ein schönes Äußeres hat,
sondern zudem drei schön gemachte Handbücher und sogar eine Zinnminiatur beiliegen hat. Demonworld wird auf zwei
CD's ausgeliefert und kann über Modem, Netzwerk oder Nullmodem gespielt werden. Allerdings wird auch eine 2-Spieler Variante
an einem PC angeboten.
Text von ATG
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Meinung von
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Wie man schon aus den Bildschirmfotos ersehen kann,
gleicht Demonworld rein grafisch eher einem
Meisterwerk like Diablo
und sieht weniger aus wie ein Vertreter der oftmals
eher tristen Kategorie Strategiespiel. Doch vorbei
sind die Zeiten, in denen man wie in SSI's Fantasy
General langweilige Farbverläufe und lieblose
2D Einheiten zu Gesicht bekam.
Demonworld ist grafisch einsame Spitze - und auch der Sound ist eine Klasse für sich. Trotzdem ist es schon eine
gewagte Sache, wenn man sich der Welle der Echtzeitstrategiespiele entgegenstellt und einen rundenbasierenden
Genrekollegen auf den Markt wirft. Vor allem taktisch wird hier nämlich einiges mehr vom Spieler abverlangt, als bei
Command&Conquer und Co. Schon allein die Einarbeitungszeit ist um einiges höher, als bei dem eben genannten Spiel -
ganz zu schweigen von der Länge der einzelnen Level, die an sich schon viel mehr Spielzeit benötigen. Die Zusatzquests sind
zwar nichts berauschendes, aber eine nette Idee, die Abwechslung mit sich bringt. Besondes gut gefallen hat mir natürlich die
Tatsache, daß man Einheiten mit ins nächste Level nehmen kann. So baut man doch ein viel besseres Verhältnis zu seinen
Mannen auf.
Leider birgt das Spiel noch einige Programmfehler, die das schöne Gesamturteil ziemlich trüben. Zum einen ist häufig
Absturzgefahr angesagt, zum anderen wirkt Demonworld an manchen Stellen etwas unfertig. Und dies sollte bei einer
fertigen Verkaufsversion wirklich nicht passieren.
Auch sollte man wirklich auf harte Strategiekost stehen, denn obwohl das Spiel sehr schön aussieht, verbirgt sich hinter der
hübschen Fassade trotz allem ein knallhartes Hexstrategiespiel. Wen dies aber nicht abschrecken kann (vor allem, weil ein neuer
Patch bereits erhältlich ist), darf unbesorgt die Geldbörse zücken.
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Meinung von
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Fantasy General Deluxe oder so ähnlich hätte
wohl SSI dieses Produkt nennen können, wenn
es aus ihrem eigenen Hause kommen würde. Allerdings
trägt Ikarion für diesen Spitzentitel die Verantwortung
und man hat gut getan, dieser Spieleschmiede die Demonworld
Lizens zu überlassen - schließlich stammt von ihnen
auch die Fußball Manager Perle "Hatrick!".
Grafik und Sound sind jedenfalls vom Feinsten und ohne wenn und aber so ziemlich das beste, was es auf dem Sektor Strategie
zu finden gibt. Es ist enorm cool zu betrachten, wie ein untoter Drache sich über mehrere Felder des Spielfelds erstreckt und
unsere Soldaten angreift. Ebenfalls grafisch schön gestaltet sind die Isomissionen, die mir persönlich sehr gut gefallen haben.
Auch als äußerst motivierend empfand ich die schönen Zwischensequenzen, die man bei vielen Spielen dieser Art schmerzlich
vermißt.
Zu bemängeln wäre eigentlich nur die nicht 100%ig ausgeklügelte Steuerung, sowie diverse Bugs und die Langatmigkeit einiger
Level. Ansonsten ist alles vom Feinsten und ich hoffe, daß der kommende zweite Teil in die gleiche Bresche schlagen wird!
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Genre:
Strategie
Erschienen: 11/97
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P100 / 16MB |
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P200 / 80MB
mit Voodoo 1 |
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Cel 300 / 128MB
mit Voodoo 2 |
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Cel 366 / 128MB
mit Riva TNT |
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Hersteller
Schwierigkeitsgrad
Multiplayer
Sprache |
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Ikarion
Variabel
An einem PC, Internet, Netzwerk
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